Erfolgreiche Mahnwache und lautstarke Demonstration gegen den Krieg Erdogans.

Am Donnerstag Abend gegen 19 Uhr versammelten sich über 100 Teilnehmer*innen, trotz Regen, am Ortsbrunnen beim Rathaus in Backnang um ein kämpferisches Zeichen gegen die repressive, türkische Gewalt gegen die in Nordsyrien lebenden Kurd*innen zu setzen.

Veranstaltet wurde die erfolgreiche Mahnwache von der „Friedensinitiative gegen Krieg und Abrüstung“ in Kooperation mit dem Libertären Treffen . Dass die Mahnwache so stark besucht würde um die spätere Uhrzeit , sowie trotz der schlechten Witterung, übertraf die Erwartungen der Initiative.

Ziel der Mahnwache war im Kern daran zu erinnern das Kurd*innen in Syrien sich angesichts der brutalen IS (Islamischer Staat) und nun der anschließenden Bombardierung durch Erdogans Truppen Anfang Oktober, ihr Leben lassen mussten. Hierzu gab es eine Schweigeminute, um der Gefallenen zu gedenken.

Eingangs der Veranstaltung wurden zwei Redebeiträge von „Women defend Rojava“ und eines kurdischen Vertreters gegeben, um nach jeder intensiven Rede mit Liedgut der kurdischen Kämpfer*innen zu erinnern.

Die Intensität und die Wichtigkeit der Veranstaltung bekam durch viele angestimmte, lautstarke Parolen und Tänzen der Protestierenden, gegen die faschistische Invasion Erdogans, besonderen Ausdruck. Abschluss bildete eine Rede der Stolpersteininitiative, sowie des libertären Treffens.

Motiviert und fest entschlossen bildete sich nach der Mahnwache ein Demonstrationszug um in Backnang die Bevölkerung zum Nachdenken und zum Handeln zu bewegen. Offensichtlich hat die deutsche Bundesregierung Teilschuld an Erdogans Kriegsmassaker. Die Herstellung und der Verkauf von deutschen Waffen an die Türkei ist gefragter denn je. Außerdem hält es die BRD für nicht relevant genug, um erstens den Export von Waffen an die Türkei zu unterbinden und zweitens sich klar gegen das Bombardement zu stellen und eine eindeutige Meinung zustande zubekommen, von etwaigen Sanktionen oder ähnlichem ganz zu schweigen.

Abschließend kann von einer sehr erfolgreichen Mahnwache, die ein festes Ziel im Auge behielt, gesprochen werden. An die betroffenen Regionen in Rojava senden wir unsere vollste Solidarität und fordern sofortigen Waffenstillstand ohne Gebietsverluste, sowie endliche Abrüstung durch die BRD und andere Wirtschaftspartner auf. Gegen die aggressive, autoritäre und kriegerische Türkei fordern wir den Bombenhagel einzustellen und die Menschen Nordsyriens nicht weiter zu terrorisieren!

Um an die direkten Aktionen anzuschließen wird es am Samstag ab 15 Uhr in Stuttgart in der Lautenschlager Straße weitere Demonstrationen geben. Weitere Ideen zur Verbreiterung der Bewegung im Rems-Murr-Kreis ist Aufgabe unsererseits. Beteiligt euch!

Wir bedanken und bei allen Anwesenden.

Deutsche Waffen, deutsches Geld – raus aus Kurdistan!

Alle zusammen gegen den Faschismus!

– Libertäres Treffen Rems Murr –

 

Unsere vor Ort gehaltene Rede:

„Liebe Freundinnen und Freunde,

wir haben uns heute hier eingefunden, um gegen den türkischen Angriff auf Rojava zu demonstrieren. Rojava ist kurdische Siedlungsgebiet im Norden und Osten Syriens. Das Gebiet, welches in der chaotischen Situation Syriens ein Anker war. Ein Anker für die Hoffnungen und Gedanken vieler Menschen. Gerade auch der deutschen Linken.

Gemeinsam mit anderen Bevölkerungsgruppen konnte dort der IS geschlagen werden. Dieser Kraftakt der kurdischen Autonomie verdient internationale Anerkennung.

In Rojava sind Frauen und verschiedene Bevölkerungsgruppen gleichberechtigt. Es gibt Beteiligungsmöglichkeiten und es wird an einem sozialen, sowie ökologischen Leben und Wirtschaften gefeilt. In einer Region, wo Nationalismus, Islamismus und Faschismus um sich greifen ist das Projekt eine Notwendigkeit.

Zumal der Aggressor genau jene Werte vertritt. In den Anfangsjahren des IS wurde dieser u.a. von der Türkei unterstützt. Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit sind dort zu leeren Worten geworden. Bereits über 100 Menschen sitzen in türkischen Gefängnissen, weil sie den Krieg kritisiert haben. Diesen Platz teilen sie mit kritischen Journalist*innen, Parlamentarier*innen und Oppositionellen.

Nicht ohne Grund beurteilen einige die Türkei als einen faschistischen Staat!

Dinge die Europa gerne vergisst. Vergisst solange die Türkei fliehende Menschen daran hindert in Europa eine neue Heimat zu finden. Die angeblichen europäischen Werte, wie Freiheit, Demokratie und Frieden kollabieren gerade vor Erdogan. Aus Angst vor der politischen Rechten, wird einer faschistischen Invasion Vorschub geleistet. Aus diesem Grund rufen wir dazu auf eine klare Kante zu beziehen. Gegen das politische Klima in der Türkei, gegen den Hass auf Geflüchtete und diese Invasion. Es ist Zeit sich von allen Waffenlieferungen und Exporte an die Türkei zu verabschieden.

Für eine demokratische, soziale und gerechte Gesellschaft!

Für die Anerkennung der demokratischen Förderation Nordsyriens!“