Letzte Woche wurden zahlreiche bewaffnete Rechte von der Polizei durchsucht. Bei ihnen wurden verschiedenste Waffen und Nazikram gefunden. Zuvor hatten sie in Naziuniformen in einem Waldgrundstück „Krieg“ gespielt.
Gemeinsam mit dem Bündnis „Zusammen gegen Rechts“ rufen wir daher für kommenden Samstag zu einer Kundgebung in Backnang auf.
/// 24.10. 10:30 ///
/// Gänsebrunnen /// Backnang ///
Zum Vorfall haben wir zudem ein Flugblatt veröffentlicht, welches wir hier teilen. Den gesamten Inhalt findet ihr (lesefreundlicher“ unter dem Weiterlesen-Tag. Hier die ersten Zeilen:
Keine „unpolitischen“ Übungen
Rechter Terror hat System
Mitte letzter Woche fanden Hausdurchsuchungen bei 19 Beschuldigten in ganz Baden-Württemberg und Bayern statt. Dabei wurden haufenweise Waffen und weiteres Kriegsgerät wie ein Kübelwagen aus dem zweiten Weltkrieg beschlagnahmt. Diese wurden für Nachstellungen von Kriegsszenarien in Wehrmachtsuniformen inklusive der Nazisymboliken verwendet.
Keine unpolitische Übung!
Die Taten sind dabei nicht als „Kriegsspielchen“ herunterzuspielen. Wer bewusst Waffen hortet und diese benutzt, um in Uniform eine für Massenmorde verantwortlichen faschistischen Armee darzustellen, kann sich nicht herausreden oder sich der Bedeutung nicht bewusst gewesen sein. Die gefundene scharfe Munition widerspricht der Argumentation eines Zufalls zudem schlussendlich.
In Deutschland nichts Neues…
Ein solches Bild ist keine Neuheit in der Bundesrepublik wie sich an der Wehrsportgruppe Hoffmann zeigt. In den 70ern übten unter diesem Namen hunderte Neonazis in Wäldern den militärischen Einsatz. Dieses Wissen wollten sie in einer kommenden „nationalen“ Revolution nutzen.
Die offen faschistische Organisation ist maßgeblich mitverantwortlich für das Oktoberfestattentat, in welchem 13 Menschen ihren Tod fanden und über 210 Menschen verletzt wurden.
Eine (r)echte Gefahr!
Im Kontext dieser Ereignisse, der getragenen Nazisymboliken und den Anschlägen von Halle, Hanau und dem Mord von Kassel ist klar, wozu Waffen in diesen Händen fähig sind.
Wir müssen anerkennen, dass eine demokratische Grundhaltung nicht erst beginnt, wenn ein faschistischer Anschlag wie der in Halle oder Hanau schon geschehen ist. Blumen und Beileid alleine können neonazistisches Handeln nicht aufhalten.
Rechter Terror vor unseren Haustüren
Eine Reduzierung auf einzelne Ereignisse kann dem Ausmaß rechter Aktivitäten nicht gerecht werden. Die alte Parole: „Nazis haben Namen und Adressen“ zeigt auf, dass es sich um Menschen handelt, die augenscheinlich ganz normal in der Bevölkerung leben und einen Namen haben wie es auch Ihrer sein könnte. Sie zu erkennen bedarf ein aufmerksames Umfeld und Verankerung antifaschistischer Organisationen in der Bevölkerung.
Wer in diesem Moment versucht die Ereignisse zu verharmlosen, zu entpolitisieren macht letztlich nicht mehr, als die konkrete Gefahr des Rechtsterrorismus zu leugnen. Eine historische Schuld, welche nicht gut zu machen ist. Werden Sie aktiv!
– Melden Sie rechtes Treiben an antifaschistische Kräfte!
– Entfernen Sie faschistische Propaganda aus dem öffentlichen Raum!
– Positionieren Sie sich klar gegen rechts – auch wenn es unbequem ist!