Ein Jahr nach dem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau versammelten wir uns in Backnang um den Opfern zu gedenken. Rund 50 Menschen fanden sich ein, um mit uns durch die Stadt zu gehen und sich bewusst zu machen, wer und wie die Opfer im Leben waren.
Wir haben jedem Opfer einzeln gedacht, in dem wir Kurzbiografien verlasen, in denen wir Berichte ihrer Angehörigen und Freunde zusammentrugen. So hielten wir an insgesamt 8 Orten in der Innenstadt, trugen die Geschichten der Opfer einzeln vor und riefen uns ins Gedächtnis, dass dieser, jeder rechtsterroristische Anschlag Tote mit Namen und Leben forderte.
Untermalt wurde die Veranstaltung durch zwei Redebeiträge. Der erste, der vorgetragen wurde bevor wir durch die Stadt zogen, handelte von Alltags- und strukturellem Rassismus.
Im zweiten Redebeitrag ging es um den Anschlag von Hanau. Was passierte, wer verantwortlich ist und welche Auswirkungen es für uns als Gesellschaft und Antifaschist*innen gibt.
Des Weiteren gab es zwei Musikalische Einschübe. Sowohl Konstantin Weckers „Willy“, ein Lied, dass seit den 70ern stetig erweitert wird, zuletzt durch die Geschichte des Hanau-Opfers Vili Viorel Păun als auch den Rap „Wo wart ihr?“ des Hanauer Rappers und Freundes Said Nessars Aksu fanden wir spielenswert.
Was bleibt ist das Bewusstsein, dass rechten Tendenzen todbringend sind und unmittelbar Menschen aus unserem Leben reißen können. Lokal konnten wir in einer von Rassismus geprägten Gegend ein, unter Pandemiebedingungen, deutliches Zeichen setzen. Erst im XX wurde in Sachsenweiler ein rechter Kriegsfetischist ausgehoben und das Kreisschützenamt in den Händen der AfD wird uns weitere lokale Aufgaben geben. Wir bleiben dran!
Erinnern heißt verändern.