Letzten Samstag ging die Nachricht viral, dass ein Infostand der AfD in Schorndorf „angegriffen“ wurde. Zahlreiche Medien griffen die Nachricht auf und verbreiteten diese überregional. Ähnliche „Nachrichten“ hatte die Partei in Rems-Murr im Wahlkampf 2019 lanciert.
Am 27. April redete die AfD einen Angriff in Backnang herbei, ehe sie am 04. Mai 2019 ihren eigenen Infostand in Fellbach demontierte, um in das Opferhorn zu blasen. Selbst ihre angestrebten Gerichtsprozessen wurden schließlich zum „blauen Wunder“ und endeten ohne Verurteilungen.
Die AfD Rems-Murr setzt unverblümt auf mediales Drama, neigt dabei zu Übertreibungen und hat Schwierigkeiten mit der „Wahrheit“. Offensichtlich scheint der AfD aktuell der Boden weg zu laufen und sie versuchen ihre Wahlkampffelder zwischen Querdenken und Hetze gegen Links zu suchen.
Dass die AfD dabei selbst nicht an Worten spart, zeigte sich an dem jüngsten Post des Backnanger Stadtrats, Landtagskandidaten und Q-Anon-Unterstützers Steffen Degler. Unverhohlen droht dieser einem Oberbürgermeisterkandidaten von Backnang, als dieser (zu recht) die Darstellung der AfD kritisierte.
Offenbar will man im Lager der AfD Rems-Murr austeilen, aber nicht einstecken. Leider hat sich die Presse zu ihren Gehilfen gemacht. Die Wahlsaison ist eröffnet.